In diesem Blogbeitrag geht es um das „WHY“? Warum und wofür sollten wir uns mit neuen Arbeitsformen auseinandersetzen? Was sind die konkreten Vorteile von New Work? Agiles Arbeiten und New Work werden oft als Modewort oder Hype angesehen, obwohl alle spüren, dass traditionelle Arbeitsmodelle in einer komplexen und dynamischen Welt an ihre Grenzen stoßen – oder längst gestoßen sind. Dafür gibt es handfeste Gründe, auf die ich hier eingehe. Anschließend gucken wir auf die Alltagsrealität und den ultimativen Vorteil, der New Work-Unternehmen überdurchschnittlich erfolgreich macht: Sie haben Zulauf statt Fachkräftemangel!
Viele Unternehmen agieren nicht am Puls der Zeit.
Um zu verstehen, warum agile und neue Arbeitsformen aus unternehmerischer Sicht sehr wertvoll sind, sollten wir uns ins Bewusstsein holen, dass die Art und Weise, wie wir arbeiten seit mehr als 100 Jahren unverändert ist. Die Basis ist das „Scientific Management“, das der amerikanischen Ingenieur und Management-Pionier F. W. Taylor 1911 in die aufstrebende industrielle Produktion brachte. Damals war die Welt eine andere – dennoch sind die Prinzipien des Taylorismus auch heute noch gültig!
Aus diesem Grund leben und arbeiten wir nun in 2 sehr unterschiedlichen Welten.
Ich stelle sie mit zwei Entwicklungslinien dar: eine repräsentiert die klassische hierarchische Unternehmensstruktur (blau) und die zweite steht für die rapid fortschreitende Digitalisierung, die die Welt umkrempelt (gelb).
Die klassische (blau) repräsentiert das Erfolgsmodell des Industriezeitalters und steht für solides Wachstum. Als Personal- und Organisationentwicklerin habe ich viele mittelständische Unternehmen auf diesem Weg erfolgreich begleitet. Doch früh schon fiel mir auf, dass wir mit der externen Entwicklung nicht Schritt halten können. Es gab eine „Parallelwelt“. Sagen wir: Anfangs dachte ich, dass es eine Parallelwelt sei, aber die rasant fortschreitende Digitalisierung verläuft nicht parallel.
Fortschritt und Weiterentwicklung sind erfolgskritische Vorteile.
Sie jagt davon! Es entsteht eine Entwicklungslücke, die unaufhaltsam wächst. Besonders fatal: Von der „gewohnten“ Perspektive aus, findet der radikale Wandel scheinbar im Außen statt, was etablierten Unternehmen das Gefühl vermittelt, dass es sie nicht betrifft. Infolgedessen unterschätzen sie die rasante Entwicklung! Diese Fehleinschätzung wird nicht nur zum Nachteil, sie kann dazu führen, dass die Schieflage in kurzer Zeit kippt. Im Video zeige ich die Auswirkung anhand von Nokia auf. Aus meinem Praxisalltag kann ich zahlreiche weitere Beispiele anführen.
Im Video #01 aus meiner YT-Serie @newworkerklaert zeige ich die Auswirkung anhand von Nokia auf.
Die Autoindustrie ist übrigens ein weiteres Paradebeispiel: Während die einen noch in holzgetäfelten Konferenzzimmern sitzen und den Verbrennungsmotor promoten, drängt eine Generation der Elektromobilität auf den Weltmarkt – made by China oder USA.
Drei gute Gründe für Agilität und New Work
- Innovationskraft: Innovation findet in der Digitalsphäre statt. Wer weit weg ist, verliert seine Wettbewerbsfähigkeit, denn Innovationskraft ist eine tragende Säule der Wettbewerbsfähigkeit.
- Neue Wertschöpfung: Die Wertschöpfung verlagert sich, denn Konsumenten folgen der Innovation und dem Fortschritt. „Innerhalb kurzer Zeit ist die Wertschöpfung beim Auto von der Karosserie weg und hin zur Software und Batterietechnik gewandert“, so der ehemalige VW-Vorstand Herbert Diess in einem Podcast. Um mit der Veränderungsdynamik Schritt zu halten, müssen Unternehmen nah an der Innovation, am Fortschritt und nah am Konsumenten sein.
- Marktveränderungen: Schließlich bewegt sich der komplette Markt dorthin, was weitere Veränderungen mit sich bringt. Am Beispiel Elektroauto ist die Bewegung gut nachvollziehbar. Die Zeit wird kommen, in der sich der komplette Markt dahin bewegt und traditionelle Hersteller vielleicht den Anschluss verlieren. Was ich natürlich nicht hoffe.
Nächster Vorteil: Raus aus dem Reaktionsmodus, raus aus der Zeitschleife.
Zeitgleich sind Rückstände aufzuholen, das Tagegeschäft zu sichern und Zukunft zu gestalten – mit jedem Tag mehr wächst die Lücke und der Erschöpfungspegel steigt. Ein entscheidender Schritt ist, die Zeitschleife und den Reaktionsmodus bewusst zu verlassen. New Work ist eine Entscheidung. Eine Entscheidung, das Unternehmen zukunftsfest aufzustellen und zu lernen, mit der Dynamik und Komplexität Schritt zu halten, die Entwicklungslücke zu schließen und am Puls der Zeit zu agieren.
Entscheidungshilfe: Mach den New Work Selbsttest und schätze wie zukunftsfit ihr seid, auf einer Skala von 0 bis 10?
Wo stehst du mit deinem Team/deinem Unternehmen auf der Skala von 0 bis 10?
Die wichtigsten Vorteile der neuen Arbeitswelt kompakt zusammengefasst:
- Agilität. Eine agile Arbeitsweise ermöglicht es Unternehmen, schnell auf Marktveränderungen zu reagieren und flexibel auf Kundenbedürfnisse einzugehen.
- Fortschritt und Weiterentwicklung. In einem New Work-Umfeld werden Kreativität und Innovationskraft gefördert, was zu neuen Produkten und Dienstleistungen sowie zur Wettbewerbsfähigkeit führt.
- Mitarbeiterzufriedenheit. Durch New Work-Modelle wird die Zufriedenheit der Mitarbeiter gesteigert, da sie mehr Autonomie und Verantwortung erhalten.
- Effizienz. Partizipative und kollaborative Strukturen führen zu effizienteren Arbeitsprozessen und einer besseren Ressourcennutzung.
Das ist nur eine kleine Auswahl der Vorteile, die mit New Work verknüpft sind. Ist der Anfang gemacht, wird eine Kausalkette in Gang gesetzt, die sachlogisch erklärbar ist. Guck dir meinen New Work Workshop No. 1 an, der das komplette Wissenspaket enthält oder buch dir ein kostenfreies Erstgespräch.
Der ultimative Vorteil von New Work: Qualifizierte Bewerbungen statt Fachkräftemangel!
New Work Unternehmen haben Zulauf und hohe Azubi-Raten, nicht Fachkräftemangel – Menschen suchen bewusst ein Arbeitsumfeld, in dem nach neuen und agilen Prinzipien gearbeitet wird. Das ist der ultimative Vorteil, denn einerseits stärkt es die ohnehin hohe Progression und Prosperität, andererseits wird Arbeitgeberattraktivität zum Überlebensfaktor im demografischen Wandel.
Verbinden wir die Theorie mit der Praxis und gucken auf die Gründe und Zusammenhänge, die zu diesem New Work Vorteil führen.
„Menschen sind unser wichtigstes Kapital und prägen den Erfolg“
So oder so ähnlich würde es praktisch jedes Unternehmen bestätigen. Paradoxerweise ist das Potenzial der Mitarbeitenden oft die am wenigsten genutzte Ressource. In der traditionellen Arbeitswelt bestimmen Regelwerke, Druck, Kontrolle und starre Strukturen den Arbeitsalltag. Begriffe wie „arbeiten müssen“, „Mitarbeitende als Kostenfaktor“ oder „Dienst nach Vorschrift“ sind Ausdruck dieser Arbeitskultur.
Wer hingegen New Work Unternehmen kennt, also Unternehmen, die agil und nach neuen Prinzipien arbeiten, stellt zwei Dinge fest:
- Sie haben Zulauf, keinen Fachkräftemangel.
- Die Menschen sind überdurchschnittlich intrinsisch motiviert.
Diese beiden Phänomene äußern sich in Arbeitsfreude, Innovationskraft, Fortschritt und Arbeitgeberattraktivität. Es entsteht ein Wow-Effekt, der fasziniert. Wie in einer anderen Welt.
Darum suchen Menschen gezielt ein New Work-Umfeld
Unternehmen suchen Mitarbeitende – und es kommen Menschen. Während Unternehmen, die das Traditionelle pflegen, nach wie vor davon ausgehen, der Mensch sein ein Rad im Getriebe, sehen New Work Unternehmen den Menschen als Träger von Fähigkeiten und Potenzialen, die ihr Unternehmen enorm bereichern und den Zielen nahebringt.
Weil der Mensch kein „Rad im Getriebe“ ist, sondern ein Feuerwerk an Ideenreichtum, Gestaltungswille und Tatkraft, zieht er Unternehmen vor, die ihn als solchen schätzen. Er will wachsen, sich entwickeln und wertvoller Teil eines großen Ganzen sein.
Im Video # 02 meine YT-Serie @newworkerklaert erfährst du mehr über die Beweggründe und Wirkung.
Auf zwei möchte ich hier noch eingehen: Der „Back-to-the-Future“-Effekt (wie ich ihn nenne) und Motivationsunterschiede.
Im Arbeitskontext werden wir alle regelmäßig in ein Arbeitsmodell katapultiert, das aus den Anfängen des Industriezeitalters stammt – die blaue Entwicklungslinie. (s. Teil 1, oben!) Die Art und Weise, wie wir arbeiten hat sich seit mehr als 100 Jahren nicht verändert. Das führt zu einem Paradoxon: Einerseits agieren wir alle in der digitalisierten und vernetzten Welt – jedenfalls unser „Privat-Ich“ -, andererseits funktioniert unser „Arbeits-Ich“ in den Denkmustern und Prinzipien des Industriezeitalters. Das „Arbeits-Ich“ wird praktisch jeden Tag in alte Zeiten zurückversetzt, um den Status quo zu verwalten.
Lange Zeit ging das gut, doch mit der demografischen Entwicklung und der rasant fortschreitenden Technologie wird es immer schwerer, dieses rückständige Arbeitsmodell und die Denkmuster zu „verkaufen“. Für alle, die weiterhin im Industriezeitalter verharren, wird es zunehmend schwerer, gute Mitarbeitende und Fachkräfte zu finden oder zu halten.
Der zweite Aspekt steckt in grundlegenden Motivationsunterschiede, denn das traditionelle Arbeitsmodell des Industriezeitalters setzt auf extrinsische Motivation, also Leistungsanreize von außen, bspw. Bonuszahlungen. Diese Anreize fördern Konkurrenzdenken, sie verlieren schnell an Wirkung und führen dazu, dass Arbeitgeber austauschbar sind. Wer für Geld kommt, geht auch für Geld.
Agiles Arbeiten und New Work fördern hingegen intrinsische Motivation. Ein weiterer unschlagbarer Vorteil. Partizipative Strukturen machen Arbeit zu einem lebendigen Konstrukt, in dem jeder eine wichtige Rolle spielt und wertvolle Beiträge leistet. Gemeinschaft und Teamarbeit bringen innovative Ideen hervor und machen die Arbeit sinnvoll.
Sinnhaftigkeit (oder Purpose in New Work-Terminologie), spricht das Urbedürfnis der Menschen an, zu gestalten und sichtbare Ergebnisse zu hinterlassen. Diese Sinnhaftigkeit weckt ungeahnte Kräfte und Motivation – Antriebskraft aus dem inneren des Menschen.
New Work-Unternehmen agieren folglich nicht nur am Puls der Zeit, sie gestalten aktiv Zukunft – mit einer hochmotivierten Mannschaft. Überrascht, dass sie Zulauf haben, qualifizierte Bewerbungen und hohe Azubi-Raten?
Mach noch mal den New Work Selbsttest:
Wo steht die Motivation und die Fluktuation in deinem Team/deinem Unternehmen
auf der Skala von 0 bis 10?
Langfristiger Bonus: Zeitgemäße Arbeitskulturen.
Das ist kein Vodoo – sachlogische Gründe erklären diesen New Work Vorteil. Und genau die solltest du kennen, denn das Mantra „Mitarbeiter sind unser wichtigstes Kapital und prägen den Erfolg“ ist nicht neu, aber es hat eine komplett neue Bedeutung!
Arbeitskultur als Überlebensfaktor im 21. Jahrhundert
Angesichts der demografischen Entwicklung werden Mitarbeitergewinnung und -bindung zum Überlebensfaktor. Das erfordert weit mehr als nur gutes Employer Branding oder hippe Rekrutierungsmaßnahmen. Es erfordert eine Arbeitskultur, in der sich Mitarbeitende als wertvoller Teil eines großen Ganzen empfinden. Eine Kultur, in der Kreativität, Inspiration, Einsatzfreude und ein positives Mindset die Wertschöpfung treiben.
Vom „Kostenfaktor“ zur Arbeitsfreude.
Die Zukunft der Arbeit liegt in der Investition in Menschen. Die neue Arbeitswelt ist nicht nur „menschenorientiert“, sondern eine Welt, in der alle gewinnen. Mitarbeitende, die mit Herz und Verstand dabei sind, prägen eine Hochleistungskultur.
Das Erfolgsgeheimnis von New Work…
…ist kein Geheimnis. Die neue Arbeitswelt verbindet zwei lose Enden: Menschen, die wirksam sein wollen und organisatorisches Denken und Handeln, das exakt diese Potenziale und Skills schätzt, um wettbewerbs- und zukunftsfest zu sein. Klingt simpel, ist simpel.
Du hast bis zum Ende gelesen – Vielen Dank dafür -HERZ – dann informiere dich weiter. Du bist auf dem richtigen Weg. Gerne kannst du dir ein kostenfreies Gespräch buchen oder den New Work Workshop No.1 buchen. Er hat Antworten, Wege und Mut im Gepäck. Future needs us!
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